
Der EU AI Act ist da – Sind Sie bereit?
11. Juni 2025 / Redaktion
Mit dem EU AI Act tritt erstmals ein umfassender Rechtsrahmen für Künstliche Intelligenz in Kraft. Die Botschaft ist klar: Der souveräne, verantwortungsvolle Umgang mit KI ist künftig Pflicht – nicht nur für Entwickler:innen, sondern für alle, die KI nutzen.
Ob in Verwaltung, Wirtschaft oder Bildung: KI-Systeme sind längst Teil des Arbeitsalltags. Doch mit der neuen Verordnung endet die Phase des Experimentierens. Jetzt zählen Regelkonformität, Nachvollziehbarkeit und Risikobewusstsein.
Verantwortung beginnt bei Wissen
Viele Organisationen unterschätzen die Reichweite des AI Acts. Ab sofort gilt jedoch: Wer KI nutzt, trägt Verantwortung. Die EU-Verordnung verpflichtet auch jene, die Anwendungen einsetzen oder Geschäftsentscheidungen auf KI-Ergebnisse stützen – nicht nur jene, die KI entwickeln.
Die Konsequenzen bei Verstößen sind real: empfindliche Strafen, Einschränkungen beim Einsatz von Systemen, Reputationsverlust. Hingegen können sich jene, die sich früh vorbereiten, einen strukturellen Vorteil gegenüber säumigen Mitbewerbern verschaffen.
Österreich zeigt, wie es geht – mit niederschwelligem Zugang
Der AI Act steht auch für digitale Souveränität, deshalb setzen Initiativen in Österreich auf einen fundierten Kompetenzaufbau, der genau dies gewährleistet: Mit skills-campus.at/aiskilling steht eine kostenfreie, barrierearme Lernplattform zur Verfügung, die KI-Verständnis in kurzer Zeit und ohne technische Vorkenntnisse vermittelt – praxisnah, verständlich und direkt anwendbar.
Das Angebot – entwickelt von den ADV-Mitgliedern Microsoft und ETC – umfasst:
- Online-Trainings in kurzen Videos (englisch mit deutschen Untertiteln)
- Anwendungsbeispiele aus dem Berufsalltag
- Einen optionalen Selbsttest, mit dem Mitarbeitende anonym und in wenigen Minuten ihren Wissensstand prüfen können
- Sofortiges Feedback und gezielte Lernempfehlungen
Der Fokus liegt auf der sicheren und reflektierten Nutzung von KI – nicht auf deren Entwicklung oder Programmierung. Ziel ist es, alle Mitarbeitenden in die Lage zu versetzen, KI-Systeme gesetzeskonform einzusetzen und fundierte Entscheidungen zu treffen.
Jetzt ist ein guter Zeitpunkt, sich vorzubereiten
Der AI Act wird schrittweise wirksam. Auch wenn nicht alle Regelungen sofort greifen, lohnt es sich, frühzeitig zu klären: Welche Systeme setzen wir ein? Welche Pflichten entstehen daraus? Verfügt unser Team über das notwendige Wissen?
Der kompetente Umgang mit KI wird künftig genauso selbstverständlich sein müssen wie Datenschutz oder IT-Sicherheit – in allen Organisationen, nicht nur in Tech-Unternehmen.
Von der Schulung zur Zertifizierung – wenn es mehr sein darf
Für Organisationen, die über die Basis hinausgehen und die KI-Kompetenz ihrer Mitarbeitenden auch formal nachweisen möchten, stehen ergänzende Weiterbildungsangebote und Zertifizierungen zur Verfügung – etwa für bestimmte Berufsrollen oder branchenspezifische Anforderungen. Diese Angebote orientieren sich ebenfalls an Praxisnähe und Modularität.
Fazit: Keine Angst vor dem AI Act – aber ein klarer Auftrag zur Vorbereitung
Der AI Act ist kein Selbstzweck oder „Bürokratie-Monster“, sondern ein wichtiger Schritt hin zu mehr Vertrauen, Sicherheit und Qualität im Umgang mit Künstlicher Intelligenz. Und wir haben nun haben die Chance, uns mit Kompetenz und Klarheit zu positionieren.
Nutzen Sie die Gelegenheit, Ihre Organisation zukunftsfit zu machen – niederschwellig, kostenfrei und in Ihrem eigenen Tempo. Denn wer jetzt versteht, wie KI funktioniert, wird sie morgen erfolgreich einsetzen können.